Über Alpakas
Systematik: | |
Ordnung: | Artiodactyla (Paarhufer) |
Unterordnung: | Tyopoda (Schwielensoler) |
Familie: | Camelidae (Kamele) |
Wissenschaftlicher Name | Vicuna pacos (seit 2001) |
Rassen: | Huacaya (98%) Suri (2%) |
Körpergröße (Widerrist): | 80 - 100 cm |
Körpergewicht: | 50 - 75 kg |
Geburtsgewicht: | 6 - 8 kg |
Faserfarben: | 22 anerkannte Farben, über 85 Farbschattierungen |
Lebenserwartung: | 20 - 25+ Jahre |
Geschlechtsreife Stuten: | 18 Monate oder 45 kg Körpergewicht |
Geschlechtsreife Hengste: | 2-3 Jahre |
Tragzeit: | 330 - 380 Tage |
Fohlenanzahl: | 1 Cria (Fohlen) |
Schur: | Huacaya=jährlich Suris = ein- bis zweijährig |
Faserertrag |
1. Wahl = 1-2 kg |
Vieheinheiten: | 0,08 VE |

Archäologische Funde in Peru zeigen erste Domestikationsversuche vor ca. 8.000 Jahren. Es hat noch weitere 3.000 Jahre gedauert, bis die immer versierter werdenden Zuchtprogramme aus dem Vicuna zwei neue Rassen hervorgebracht haben. Die Huacayas (98%) welche als Faser überwiegend Unterwolle tragen und die Suri (2%), welche ein außergewöhnliches Vlies aus hochglänzendem Deckhaar tragen.
Bis zur Vernichtung des Inka Reiches durch die spanischen Konquestatores im 16. Jahrhundert, war Alpaka Faser der edelste Rohstoff für die Kasten der Inkas und Alpakazüchter war ein hochgeschätzer Beruf. Nach der Vernichtung von 95% aller Neuweltkamele bis Anfang des 17. Jahrhunderts, gerieten Alpakas in Vergessenheit. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Alpakas wiederentdeckt. Seit dem gilt Alpakafaser als Edeltierhaar wie Kaschmir, Angora und Mohair mit einem Anteil von 0.1% des weltweiten Edeltierhaar-Vorkommens. Mittlweile ist die weltweite Zahl auf knapp über 3 Millionen angewachsen. Leider empfinden viele Kleinbauern in Südamerika den Alpakamarkt weniger wirtschaftlich, als ihre Kollegen in Amerika, Australien, Kanada, Neu Seeland, England und Deutschland. Dies dürften auch die 6 größten Alpakazuchtländer außerhalb Südamerikas sein. Die Zahl der Alpakas in den Ursprungsländern Peru, Bolivien und Chile ist eher rückläufig, während die Länder außerhalb Südmerikas nach wie vor einen Alpakaboom verzeichnen können.
Auch wenn die Wirtschaftskrise viele Investoren abwarten lässt, wächst die Alpakaherde in Deutschland auf geschätze 10.000 Tiere von denen nur knapp 500 Suris sind. Das Kerngeschäft in Deutschland ist die Nachzucht und der Handel zum Aufbau von Faserbetrieben im Stil der Cottage Industry. Mit 22 reinen Farben und 85 Farbschattierungen ist die Vielfältigkeit unübertroffen. Neben der Zucht und der Faser spielt der Hobby- und Liebhabermarkt sowie der Einsatz von Alpakas als Begleit- und Therapietier eine große Rolle. Alles in Allem sind Alpakas neugiere und liebenswerte Tiere, die mit ihrem ruhigen Charakter Groß- und Klein begeistern. Einmal in die großen seelenvollen Augen geschaut, hinterlässt dies bei allen das Gefühl der inneren Ruhe und das Verlangen, selbst diese wundervollen Tiere zu halten.